Startschuss für Fachgemeinschaft Gebäudetechnik

Sindelfingen: Gebäudeautomation - im Zeichen einer "schwächelnden" Wirtschaft sehen die Zukunftsprognosen für dieses Geschäftsfeld geradezu rosig aus. Mit zweistelligen Wachstumsraten in den kommenden Jahren rechne der europäische Markt auf diesem Feld, führte Thomas Huber, Referent beim Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg, Anfang Juli bei der Gründungsversammlung der Fachgemeinschaft Gebäudetechnik in der Sindelfinger Stadthalle aus.

Intelligent Wohnen, automatisiertes Gebäude - so die Schlagwörter aus diesem Bereich, die einem immer wieder begegnen. Die Fragen für viele: Was genau versteht man unter diesen Begriffen und vor allem welches Gewerk ist zuständig? Gebäudeautomation fängt bei elektrischen Jalousien an und hört bei der Fernsteuerung der Heizungsanlage über den Computer bzw. das Handy bei weitem nicht auf. Die alte Zuordnung zu den traditionellen Handwerksbereichen greift im Falle der Gebäudetechnik eindeutig zu kurz. Aus diesem Grund hat der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg beschlossen, eine Fachgemeinschaft Gebäudetechnik (FGT) "aus der Taufe zu heben". Ziel des neuen Verbundes: SHK-Betriebe, die auf diesem Gebiet tätig sind, zu unterstützen und zu fördern, definierte Hans Lanz, Stellvertretender Vorsitzender des FV, die Aufgaben.

 

"Inhaltlich wichtig" oder "richtungsweisend" so die Kommentare der teilnehmenden Installateure bei der Auftaktversammlung am 2. Juli 2003 in Sindelfingen. Bei richtiger Positionierung bietet sich den über 30 Teilnehmern ein Wachstumsfeld par excellenze, so Huber. Neben der Forderung des Verbrauchers nach Leistungen aus einer Hand, hat die Computersteuerung im Wohnumfeld verstärkt Einzug gehalten. "Ein Trend der sich eindeutig verstärken wird!". So soll der europäische Markt für Hausautomation von 177 Millionen US-Dollar im Jahr 2002 bis zum Jahr 2009 auf 399 Millionen US-Dollar anwachsen.

 

Wo im Haushalt die Gebäudetechnik überall zu finden ist und welche Auswirkungen sie hat, darüber referierte Professor Martin Becker von der Fachhochschule Biberach. Der Professor für Gebäudeautomation gab einen farbigen Bericht über die künftige Entwicklung und die damit verbundenen Perspektiven. Für den SHK-Betrieb stellt sich damit zwangsläufig die Frage, wie die Bedürfnisse des Kunden technisch und personell umsetzbar sind.

 

Die FGT schlägt in diesem Zusammenhang verschiedene Lösungsmodelle vor. Entweder der Betrieb gehe enge Kooperationen mit einem Elektrohandwerker ein oder beauftrage einen Elektriker von Fall zu Fall und könne so ein umfassendes Angebot liefern oder er agiere selbständig am Markt. In diesem Zusammenhang sei allerdings ein Eintrag in der Handwerkerordnung als Elektriker erforderlich, stellte Huber klar.

 

In allen Fällen benötige der Betrieb, der seine Chancen in der Gebäudeautomation nutzen möchte, Unterstützung. Die neugegründete FGT des Fachverbandes bietet neben regelmäßigen Informationsversand individuelle technische Beratung und ein breit gefächertes Schulungsprogramm sowie spezielle Marketingaktionen. Durch die Einbindung der Hersteller soll ein umfassender Informationsaustausch gewährleistet sein. "Da die Fachgemeinschaft Gebäudetechnik eine spezielle Dienstleistung der SHK-Organisation, das heißt des Fachverbandes, ist, können nur SHK-Fachbetriebe eine Mitgliedschaft beantragen."

 

Bereits Ende September 2003 wird das erste Seminar ("Das leistet der EIB für den SHK-Fachmann") an den Start gehen. Anfragen und Anmeldungen - auch zur FGT - können an den Fachverband Sanitär-Heizung-Klima gerichtet werden.