Der Digitalisierungsgrad der kleineren Handwerksbetriebe gegenüber größeren fällt drastisch ab. Was viele vielleicht ahnten, ist nun belegbar: Das diese Woche veröffentlichte „Digitalisierungsbarometer für das Bau- und Ausbauhandwerk in Baden-Württemberg“ bietet erstmals eine empirische 360-Grad-Analyse zum tatsächlichen Stand der Digitalisierung in sieben Gewerken dieses Bereiches.

Vor rund einem Jahr ist das vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg geförderte Forschungsprojekt im Rahmen der Zukunftsinitiative „Handwerk 2025“ gestartet. Nun liegen die Ergebnisse Schwarz auf Weiß vor, wie es um die Digitalisierung im Bau- und Ausbauhandwerk bestellt ist. Für die erste Auflage des Forschungsberichts kamen aufgrund ihrer großen Zahl und Relevanz die sieben Gewerke des Bau- und Ausbauhandwerks zum Zug: das Zimmerer- und Holzbaugewerbe, Schreiner und Tischler, die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Maler und Stuckateure, die Elektro- und Informationstechnik und die Fliesenleger .

Wenig überraschendes Ergebnis mag sein, dass der Digitalisierungsgrad umso höher ausfällt, je jünger der Betriebsinhaber, je höher das Bildungsniveau und je größer der Betrieb ist. Auch das Mindset der Handwerkertypen fällt dabei ins Gewicht. Gravierend ist jedoch der Abfall des Digitalisierungsgrads der kleineren Handwerksbetriebe gegenüber größeren, zumal wenn man bedenkt, dass die Kleinbetriebe mit einem bis vier Mitarbeitern das Gros der Handwerksbetriebe stellen.

Der Strukturwandel im Handwerk trifft demnach vor allem die kleinen, familiengeführten Handwerksbetriebe, wie Handwerk2025 berichtet. Sie sind besonders gefährdet, dass ihre über Generationen aufgebaute handwerkliche Fähigkeiten verloren gehen. Hier besteht Handlungsbedarf.

Einzelheiten zur Studie selbst und den Unterstützungsangeboten der Zukunftsinitiative „Handwerk 2025“ finden Sie hier: https://handwerk2025.de/digitalisierung/digitalisierungsbarometer/