Praxisprojekt belegt: Erneuerbare bieten Chancen für Handwerker

Hauseigentümer, Handwerker und das Klima profitieren vom Umstieg auf erneuerbare Wärme. Das hat das jüngst abgeschlossene Praxisprojekt „Handwerk als Gestalter der Wärmewende“ (c.HANGE) gezeigt.

Der Handwerksbetrieb vor Ort ist für die meisten privaten Hauseigentümer der erste Ansprechpartner, wenn die Heizung getauscht werden muss. „Knapp 60 Prozent der Hausbesitzer wünschen sich eine individuelle Beratung“, erklärt Martin Pehnt, Geschäftsführer des ifeu (Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg). Energieberater spielen nur eine untergeordnete Rolle. Das ist eines der Ergebnisse des c.HANGE-Forschungsprojektes, das vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg gefördert wurde. „Vor allem der einzelne Handwerker hat es in der Hand, welche Heizungen künftig eingebaut werden. Den Endkunden sollten schon jetzt die Auswirkungen der neuen CO2-Preise vermittelt werden. 2025 wird der Liter Heizöl rund 18 Cent teurer sein“, sagt Pehnt.

Reallabor zeigt Marktchancen für SHK-Betriebe

In der Zusammenarbeit von sieben Heizungsbaubetrieben, zweier Städte und mehreren Forschungseinrichtungen in einem „Reallabor“ wurde deutlich, dass der Umstieg auf erneuerbare und klimaschonendere Heizungen ein wichtiges künftiges Geschäftsfeld für Handwerksbetriebe im Bereich Sanitär-Heizung-Klima ist. 84 Prozent der SHK-Betriebe sehen in den Erneuerbaren ein mittleres oder großes wirtschaftliches Potenzial. Durch die im Klimapaket verabschiedeten Maßnahmen erwarten die Forscher eine deutlich anziehende Nachfrage nach neuen Heizungen mit erneuerbaren Energien.

Um die wirtschaftlichen Potenziale der Energiewende im Heizungskeller zu nutzen, benötigen Handwerksbetriebe jedoch oftmals auf ihre Bedürfnisse ausgerichtete Unterstützung, so Andreas Ihm vom Institut für Betriebsführung im Deutschen Handwerksinstitut (itb im DHI e.V.): Eine Befragung von 157 baden-württembergischen SHK-Betrieben zeigte, dass der Bedarf an zusätzlichem Wissen auch bei den Handwerksbetrieben selbst hoch ist. Aus Sicht der Betriebe sollte das Thema „Erneuerbare“ stärker in der Ausbildung verankert werden.

Informationen: Opens external link in new windowwww.ifeu.de